Buch: Das Leben der Sternentaucherin

Ein poetisch-autobiografischer Roman von Ingrid Leitner
Herausgegeben und lektoriert von Monika Cyrani und Mike Kauschke

19,90 €
Info3 Verlag

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Das Leben der Sternentaucherin beschreibt berührend den erstaunlichen Lebensweg eines Mädchens, das mit 15 Jahren fast völlig gelähmt und 24 Stunden beatmet wird, die letzte Salbung bekommt, aber trotzdem überlebt. Und nicht nur das: Sie lernt wieder selbst zu atmen, entdeckt ihre Stärken, promoviert in Germanistik und arbeitet als angesehene Redakteurin im Bayerischen Rundfunk.

Der Weg der Sternentaucherin ist eine Reise zum eigenen Selbstwert und zur Menschlichkeit. Sie beginnt mit einer abgrundtiefen Verzweiflung und Not und führt zur Entdeckung einer großen inneren Kraft. Die Flügel des Geistes, der Fantasie und Kreativität erschließen ihr ein neues Leben – „Ihr wunderbares, behindertes, mit allen Sinnen genossenes, mit allen Fühlern betastetes, sprudelndes, schmerzhaftes, prunkvolles, zerbrechliches, unbegreifliches Menschenleben!“

Die Autorin Dr. Ingrid Leitner erzählt mit dynamischer Sprachgewalt und ergreifender Ehrlichkeit ihre eigene Lebensgeschichte mit unbestechlicher Beobachtungsgabe sich selbst und anderen Gegenüber. „Das Leben der Sternentaucherin“ erschüttert und rüttelt das Herz wach, es ist der Beweis, dass es sich lohnt, sich selbst niemals aufzugeben.

Ingrid Leitner: Das Leben der Sternentaucherin | Info3 Verlag

Stimmen zum Buch

„Das literarische Zeugnis einer unbändigen Lebenskraft, voller Wucht, voller Verzweiflung, voller Sehnsucht nach Licht und Leichtigkeit. Der Lebenslauf einer, die nicht laufen kann und dennoch oder gerade deshalb der eigenen Spur folgt.“
(Liane Dirks, freie Schriftstellerin, Autorin u. a. von „Falsche Himmel“ und „Die liebe Angst“)

„Die Sternentaucherin … nimmt uns mit auf ihre Lebensreise durch die dunklen Täler und die Abgründe des Seins, durch die Erfahrung des Todes bereits zu Lebzeiten, hinauf zu den lichtüberfluteten Berghängen, die dich die Nähe des Himmels spüren lassen. Aus eigener Kraft, in unbändigem Willen und in einem nicht zu überbietenden Urvertrauen in die Schönheit des Seins und das Sein an sich. Der in einer aufrüttelnden, manchmal schmerzenden und poetisch schönen Sprache zugleich geschriebene Lebensbericht einer Frau im Rollstuhl bewegt das Herz. Und er erfasst dich, gleich auch, in welcher Lebenslage du dich selber befindest.“
(Prof. Claus Eurich, Professor für Kommunikation und Ethik (i.R.), Autor u. a. von Radikale Liebe: Albert Schweitzers Lebensethik – Hoffnung für Mensch und Erde)

„Mit einer Mischung aus Entsetzen, Mitgefühl, Erstaunen, Dankbarkeit und Freude las ich das Buch von Ingrid Leitner. Es öffnete mir die Augen für die allgegenwärtige und doch meist übersehene, nicht mitbedachte Lebensrealität sogenannter Behinderter. Das Leben der Sternentaucherin ist das Zeugnis einer höchst außergewöhnlichen Frau, die sich dem Schicksal ergeben musste, fast lebenslang den eigenen Körper kaum bewegen und nutzen zu können und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Dass sie dabei ihren Humor und ihre Zuversicht, ihre Kraft und ihre Freude immer neu finden und sogar an andere verschenken konnte, ist ein tief berührendes Beispiel für Menschlichkeit und Seelenstärke.“
(Franziska Muri, Autorin u. a. von Selbstfürsorge)

„Ingrid Leitner dringt mit ihren Aufzeichnungen in schier unbeschreibliches Terrain vor. Sie offenbart, wie Unerträgliches tragbar wird. Das Leben hat diesen energievollen, empfindsamen, blitzwachen Menschen in eine zunächst bodenlose Ohnmacht gezwungen. Mit Ihrer präzisen, schonungslosen Wahrnehmung und ihren differenzierten Ausdrucksmöglichkeiten legt sie uns einen Bericht vor, wie sie ein unwegsames, undurchdringliches Gelände, beschreitbar macht. „Ein großartiges, couragiertes, bewundernswertes Leben“ liegt mir auf der Zunge – doch damit grenze ich mich zu schnell ab. Durch Hochachtung kann ich Abstand gewinnen, Distanz schaffen.
Mich verbinden heißt, mich von Ihrem Mut und ihrer Genauigkeit inspirieren zu lassen, um mich meiner eigenen Ohnmacht anzuvertrauen. Ich kann ihre profunden Erfahrungen in mir wirken lassen – den gewaltigen Transformationsprozess erspüren, durch den sie sich durchgeschwitzt hat. Die Liebe, die Gelassenheit und Einfachheit, die sie am Ende in ihren Händen hält, aufnehmen und weitertragen– dazu lädt sie mich mit ihrer gesamten Lebenspräsenz ein. Danke!“
(Sylvia Kéré Wellensiek, Resilienz-Trainerin und Autorin u. a. von Resilienz – Kompetenz der Zukunft)

„Als Kind eines blinden Vaters habe ich nie seine körperliche Einschränkung wahrgenommen, weil ja das, was war, das Normale war. Mich interessierte immer nur das, wie es in ihm, im Inneren des Menschen aussieht. Und davon erzählt Ingrid Leitner, eingebettet in ihren herausfordernden Lebensweg, Schritt für Schritt, vom ersten erschreckenden Begreifen, durch das vibrierende Land der Gefühle, vom essentiellen Aufbruch ins Neue, von dem ich nur lernen konnte. Sie erzählt in feiner Distanz, forschend und spannend. Was letztlich bleibt, ist Freiheit. Die Seele fliegt.“
(Anna Platsch, freie Schriftstellerin, Autorin u. a. von Schreiben als Weg)

„Ingrid Leitner ringt um ein Verstehen dessen, was doch nicht verstanden werden kann. Den beweglichen, gesunden Lesenden nimmt sie mit in eine unbekannte Welt des Ringens, der bewundernswert kompromisslosen Suche nach Leben. Sie spart nichts aus, enthüllt, provoziert, liebt die Menschen und das Leben. Auf sehr persönliche, schonungslos ehrliche und liebenswürdige Weise erschafft sie eine Nähe, die sie in ihrem Leben nur auserwählten Menschen gewährt hat. Die Ehrlichkeit und die Wahrhaftigkeit ihres inneren Kampfes erlauben dem Lesenden, sich nicht beschämt zu fühlen, sondern selbst Suchender zu sein. In diesem berührenden Buch ist etwas Ungewöhnliches entstanden, ein Vermächtnis dafür, dem Leben mit neuen Sinnen zu begegnen.“
(Vera Griebert-Schröder, Autorin u. a. von Eine Reise zu den Ahnen)

„Welch ein Buch! Welch eine Reise!: Ein attraktiver Teenager findet sich als Poliokranke wieder, eingeschlossen in einer Eisernen Lunge, die ihr letzter Faden zum Leben wird: „ Es war das blanke Elend und es war ein Rausch – dieses Leben. Hingeschleudert. Zu Trümmern. Das Mädchen streng verkapselt. Trotzdem Leben, Leben. Tobendes Leben!“ „Und da das Leben jetzt so scharf und schmerzhaft einschnitt, erreichte sie einen Grad von Wachheit wie nie zuvor.“
An diesem Leben mit seinen abgründigen Tiefen und schwindelnden Höhen lässt uns die 2017 verstorbene Ingrid Leitner in ihrer Autobiographie teilhaben. Schonungslos – sich selbst und anderen gegenüber. Die promovierte Germanistin kommt daher mit einer Sprache von schneidender Klarheit, die sich unversehens zu wandeln vermag in ein vielstimmiges sinnentrunkenes Kaleidoskop von Gerüchen, Tönen, Bildern, Empfindungen. Wir erleben eine Frau, die zuerst verbittert, dann verbissen und schließlich gelassen dem Leben das abtrotzt, was es ihr in großer Fülle trotz und geradezu mit einem Leben im Rollstuhl zu bieten bereit war: Eine beispiellose Karriere als Redakteurin und Autorin beim Bayerischen Rundfunk, ein wirksames Engagement für Menschen mit Behinderung, ein Eintauchen in die Schönheit von Kunst und der Natur und ein sich Hineinlehnen und Hineinleben in tiefe Freundschaften.
Dieses Buch ist ein Fest: Es rührt zu Tränen, es schmilzt Scham und Trauer in Dankbarkeit ein. Es ist eine Ode an das Leben, die den Schmerz auskostet, die Sinnenfreude feiert und die Kraft des Geistes erahnen lässt – eines Geistes, der mehr ist als der Körper, mehr ist als Denken und Fühlen. Im Spiegel der Autobiographie von Ingrid Leitner dürfen wir der Kraft eines Geistes begegnen, der das Leben in allen seinen furchterregenden und köstlichen Facetten annimmt –so wie es ist.“
(Prof. Dr. Barbara v. Meibom, Politikwissenschaftlerin, Leiterin von Communio – Institut für Führungskunst)

Über die Autorin

Ingrid Leitner

Dr. Ingrid Leitner wurde 1942 in München geboren und erkrankte mit 15 Jahren an Kinderlähmung und war seitdem fast vollständig gelähmt. Trotzdem studierte sie Germanistik, Slawistik und Kunstgeschichte, promovierte in Germanistik und arbeitete über 30 Jahre als Redakteurin in der Redaktion Hörbild und Feature im Radio des Bayerischen Rundfunks.

Ingrid Leitner war Mitgründerin und langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins CBF – „Club Behinderter und ihrer Freunde“ – in München. Im Rahmen dieser Tätigkeit schrieb sie regelmäßig für das Mitgliedermagazin des CBF.
1996 erschien nach ausgiebiger Recherche ihr Buch „Die Attentäterin Vera Zasulič“ (Kore Verlag) über das Leben der russischen Revolutionärin des 19. Jahrhundert. Ingrid Leitner schrieb zudem mehrere, bisher unveröffentlichte Kindergeschichten rund um die kleine, wunderwirkende Hexe Schilili.
Im März 2017 verstarb Ingrid Leitner an den Folgen ihrer Krankheit.

„Entsetzlich die Vorstellung, dass ihr Leben genau so aussehen würde wie das so vieler Menschen um sie herum. Kurz oder länger auf etwas hinwarten und dann erst leben! Die Woche lang aufs Wochenende, das Jahr lang auf den Urlaub, das Leben lang auf die Rente. Ein Leben – endlose Zeit vorbereitend, also nicht leben und dann ganz kurz leben, richtig leben, voll leben – vielleicht – und danach wieder nicht mehr leben wie zuvor auch, oder überhaupt nicht mehr.
Das war eine so schreckliche Erkenntnis, dass das Mädchen daran verzweifeln wollte. Das konnte doch nicht sein, das konnte nicht wahr sein! Das konnte doch nicht das Leben sein! Das hatte ja mit ihren körperlichen Einschränkungen überhaupt nichts zu tun! So ein Leben, das vor lauter Selbstbeschränkung, freiwilliger Einengung, braver Vertrottelung gar keines war, das wollte sie nicht. Wenn sie es nicht schaffte, dass ihr Leben anders verlief, jeden Tag neu, überraschend, erfüllend, jubelnd, niederschmetternd und aufbauend, voll von sie ergreifenden Gefühlen, vernichtenden Niederlagen, blitzenden, alles durchdringenden Gedanken und Erkenntnissen, heiter oder traurig, oder verzweifelt, aber in jedem Fall, in jeder Minute bewegt, dann würde sie nicht leben wollen. Nicht die Behinderung war die Abtötung, auch nicht die Abwertung durch die anderen. Es waren ihre freiwillig geschluckten Pillen, diese Beruhigungsmittel, ihre lebenslangen, lebensumschlingenden, erwürgenden Zwänge, Regeln, ihre selbst angelegten Ketten.“
Ingrid Leitner, Das Leben der Sternentaucherin