Insel aus Licht
Und Nebel
Und Mythen

Wachsend vergangen
Angebetet ins Nichts hinein

Ziehender Wind
Strömendes Wasser
Leuchtende Wolken
Rufende Robben

Und die Suche nach dir
Im Innern der Einsamkeit

20.000 Heilige sollen
Hier begraben sein

Wachsen als Gras in den Wiesen
Schimmern als Felsen im Ozean
Klimmen als Berg in den Himmel
Suchen in den Augen der Schafe
Nach uns

Und atmen die Stille
Wie einen blendenden Hauch
Aus und ein

Die Gezeiten geben den Takt vor
Steigen und sinken

Und immer wieder sehen wir staunend
Ins Offene

Wo Meer und Gestein verschmelzen
Auseinander hervorgehen
Ineinander eingehen

Eiland an der Grenze zur Unendlichkeit

Hier wandern wir wie im Horizont
Immer ist Weite um uns

Sie ruft uns mit den Möwen
Hinaus

Aus dem Schutz der Ferne

II

Mit dem kleinen gelben Boot
Setzten wir über
Es wurde mit dem gelben Traktor
An Land gezogen
Mit dem Alarmton
Der Zeit
Signalisierte

Collin de Kapitän
Kennt das Meer hier
So sagte man uns
Er ist auf der Insel geboren

Am Tag zuvor
Trafen wir seine Tochter
Sie sah aus wie eine Fee
Mit ihren roten Haaren
Und den meerwachen Augen
Sie wusste noch nicht viel von der Welt
So schien es
Aber wer weiß

Das Boot brach die Wellen
Und wir waren ausgesetzt
Zwischen Ozean und offenem
Himmel die Strömung unter uns
Und die Insel kam immer näher

Als wir anlegten wollten wir gleich
Zur zerfallenen Kirche der Heiligen
Hörten aber die Rufe der Robben
Wie Geister im regnerischen Dunst
Und lernten ihre Sprache
Zumindest ein bisschen

Als wir dann die gesamte Klippenküste
Begangen hatten
Kamen wir zu der Kirche
Und hörten Musik

In einem halbverfallenen Stall
Spielten zwei junge Frauen
Querflöte und steppten
Zusammen mit den Möwen
Einen Klang der uns bekannt vorkam

Die Strophen trafen sich
Im Himmel der Augen
Aller Anwesenden